Tagung «Die Bibel unter die Leute bringen»
15.–17. Mai 2025

Programm
Donnerstag, 15. Mai 2025
Lavaterhaus – St. Peter-Hofstatt 6, Zürich | |
09:00 Uhr | Begrüssung und Einführung |
09:30 Uhr |
Christine Ganslmayer (Erlangen): Deutschsprachige reformierte Bibelübersetzungen |
10:45 Uhr | Bruce Gordon (Yale): The Zürich Bible and the Emergence of Reformed Spirituality |
12:00 Uhr | Mittagspause |
14:00 Uhr | Anja Lobenstein-Reichmann (Göttingen): Das Wort Gottes unter die Leute bringen. Sprachgeschichtliche Perspektiven auf die Reformation |
15:00 Uhr | Urs Leu (Zürich): Lektüre und Gebrauch der Bibel unter den Schweizer Täufern im 16. und 17. Jahrhundert |
Kaffeepause | |
16:30 Uhr | Julia Frick (Rostock/Zürich): Eine Bibelsumme zum Singen: Joachim Aberlins «Bibel in drei Liedern» (Zürich 1551) |
17:30 Uhr | Jan-Friedrich Missfelder (Basel): Einführung ins gemeinsame Singen |
Freitag, 16. Mai 2025
Universität Zürich, KOL (Hauptgebäude) – Rämistrasse 71 | |
09:00 Uhr | Michael Egger (Bern): Verbreitung der Bibel und Literalität |
10:00 Uhr | Ueli Zahnd (Genf): ABCdarien, Betbüchlein, Katechismen. Biblisches Lernen an der Wende zur Neuzeit |
11:15 Uhr | Nicole Zellweger (Zürich): Seelsorge und Bibel(lektüre) – die Heilige Schrift zwischen pastoralem Allheilmittel und laikalem Eigensinn |
Pause | |
Universität Zürich, Theologisches Seminar – Kirchgasse 9 | Raum 200 | |
18:00 Uhr |
Volker Leppin (Yale): Deutschsprachige Bibelübersetzungen vor der Reformation |
Grossmünster – Zwingliplatz 7 | Hochchor | |
19:30 Uhr |
Jan-Friedrich Missfelder (Basel): Gemeinsames Singen |
Samstag, 17. Mai 2025
Universität Zürich, Theologisches Seminar – Kirchgasse 9 | Raum 200 | |
09:00 Uhr | Rebecca Sauer (Zürich): Arabische Übersetzungen von Katechismen in der frühen Neuzeit |
10:00 Uhr | Christian Schmidt (Leipzig): «näben dem text». Layout und biblisches Wissen in reformierten Dramendrucken des 16. Jahrhunderts |
11:15 Uhr | Schlussdiskussion |
Die Vorträge sind öffentlich, um Anmeldung wird gebeten: irg@theol.uzh.ch
Prof. Dr. Francisca Loetz (Historisches Seminar) und Prof. Dr. Tobias Jammerthal (Theologische und Religionswissenschaftliche Fakultät) laden zum interdisziplinären Austausch ein.
Die Reformation ist immer wieder als «Bildungsbewegung» beschrieben worden. Die Heilige Schrift sollte allen zugänglich werden. Mit der Tagung «Die Bibel unter die Leute bringen» sollen aus Anlass des fünfhundertjährigen Jubiläums der «Prophezey» kirchenhistorische wie allgemeinhistorische Zugänge zu Medien und Prozessen religiöser Wissensvermittlung im deutsch- und französischsprachigen frühneuzeitlichen Reformiertentum diskutiert werden.
Zentral für den reformierten Protestantismus ist nach eigenem Selbstverständnis von Anfang an die normative Zentrierung auf die Bibel. Daher sich etwa folgende Fragen:
- Inwiefern hat die Reformation zur Literalisierung der Bevölkerung beigetragen (oder auch nicht)?
- Wer besass eine Bibel und las sie zu welchen Gelegenheiten?
- Wie lassen sich Bibelübersetzungen in die jeweilige Volkssprache als Medien religiöser Bildung beschreiben?
- Wie schlug sich reformierte Überzeugung in Sprache nieder?
Das Anliegen, Gläubigen das «richtige» religiöse Wissen zu vermitteln, schlägt sich im frühneuzeitlichen Reformiertentum in einer Vielzahl von Lebensbereichen nieder.
- Gilt dies auch für den Bereich der seelsorglichen Arbeit – und wenn ja, inwiefern?
- Lassen sich träger- und/oder zielgruppenspezifische Varianten dieses Anspruchs beobachten – und gibt es dabei gattungsspezifische Besonderheiten?
- Welche katechetischen Strategien lassen sich anhand unterschiedlicher katechetischer Medien (Lehrbücher, Lieder, Bilder, Schauspiele usw.) beobachten – und gibt es Hinweise darauf, wie diese von den Rezipienten aufgenommen wurden?
- (Inwiefern) spielt der Anspruch der Schriftgemässheit eine Rolle bei der Konzeption und Verwendung katechetischer Medien?